Heute wird unser Community & Player Support Lead, Floh, über Dinge sprechen, die er als begeisterter Gamer gelernt hat. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Führungsqualitäten und wie sie sich bei der Arbeit für YAGER als nützlich erwiesen haben.
Hallo zusammen, hier ist wieder Floh. Heute möchte ich über zwei Beispiele aus meiner Gamer-Jugend sprechen, die mir im Nachhinein geholfen haben, zu wachsen und einige der Fähigkeiten zu verfeinern, die ich jeden Tag beruflich nutze. Ich werde euch in meine Schulzeit zurückversetzen und über das ursprüngliche DotA (nicht DotA 2) und World of Warcraft sprechen.
Warum ich das tun möchte? Nun, ich will einige der Dinge aufzeigen, die wir in unserer Freizeit und in unseren Hobbys tun, die uns in mehr als einer Hinsicht beeinflussen und formen können. Außerdem möchte ich zeigen wie wir uns auf unsere Erfahrungen verlassen können, und wie wir auf unsere Fähigkeit vertrauen können, uns an neue Situationen anzupassen.
Was habe ich in DotA gelernt?
Defense of the Ancients oder DotA, eine Mod und so genannte „Funmap“ für Warcraft 3, die zum wichtigsten Verläufer des MOBA-Genres wurde, war ein großer Teil meines Spielerlebens während meiner letzten Schuljahre, als ich es auch kompetitiv spielte. Obwohl ich nie der Beste war oder den Ehrgeiz hatte, es zu werden, gelang es mir dennoch, bei den Leuten, mit denen ich spielte, einen Eindruck zu hinterlassen.
Art von Kunkka – Ladebildschirmdesigner damals
Menschen und Aufgaben managen Teil 1
Aufgrund meiner Erfahrung als Klassensprecher in der Schule fiel es mir relativ leicht, mit Menschen zu sprechen und auf ihre Bedürfnisse und Sorgen einzugehen. Dies führte dazu, dass ich ein neues Team gründete und den Großteil der Terminplanung übernahm sowie auf die Stärken und Bedürfnisse der einzelnen Teammitglieder einging.
Jeder Spieler im Team war glücklich, dazuzugehören. Obwohl einige von ihnen zu Größerem bestimmt waren, blickten sie immer gern auf diese Zeit zurück. Es war eine funktionierende Einheit, in der jeder seinen Beitrag leisten konnte, und wir hatten nie das Problem, dass wir ein Spiel ausfallen lassen mussten, weil wir nicht genug Spieler hatten.
Die Macht der Einzelgespräche
Ohne damals tieferes Wissen des Konzepts zu haben, machte es Sinn, sich regelmäßig mit jedem Spieler zu treffen, um dessen Bedürfnisse und Sorgen zu hören und zu erfahren, was dessen Meinung nach verbessert werden könnte. Auf diese Weise konnte ich sicherstellen, dass sich jeder Spieler gesehen und gehört fühlte und sich als wertvoller Teil des Teams betrachtete.
Zuhören ist und war schon immer ein mächtiges Werkzeug. Überträgt man dies auf die Einzelgespräche, die man mit seinen Teammitgliedern führt, wird es zu einer essenziellen Fähigkeit.
DotA Screenshot (Warcraft 3 von Blizzard Entertainment)
Über den Tellerrand schauen
Wir waren eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von Spielern, und doch haben wir es geschafft, uns einen Namen zu machen und von einer größeren Organisation unter Vertrag genommen zu werden. Ich wurde fürs Spielen und Managen bezahlt, während ich noch zur Schule ging, was großartig war. Das war aber nur möglich, weil wir in der Lage waren, über den Tellerrand hinauszuschauen.
Wir haben uns Mannschaften aus anderen Regionen angeschaut, die das Spiel spielten, um von ihnen zu lernen, ihre Taktiken umzusetzen und diese in unsere Region zu bringen. Wir haben uns nicht gescheut, mit größeren Teams und Spielern zu sprechen, um Feedback zu erhalten. Wir haben uns auch nicht gescheut, den Status quo in Frage zu stellen, als wir erkannten, dass sich bestimmte Strukturen in der deutschen Szene ändern mussten.
Man lernt immer dazu, und wenn man sich verbessern und anpassen will, kann man sich von den anderen abheben.
Was habe ich in World of Warcraft gelernt?
Ich habe kurz nach der Veröffentlichung in Deutschland angefangen, World of Warcraft zu spielen. Obwohl ich nicht sofort in das Spiel hineingezogen wurde, habe ich letztlich in Azeroth ein neues Zuhause gefunden, und es ist derzeit eine Beziehung mit Unterbrechungen. Jedes Mal, wenn ich in das Spiel zurückkehre, fühlt es sich in gewisser Weise wie eine „Heimkehr“ an. In den Vanilla-Tagen von WoW leitete ich eine kleine Gilde, aber wir schlossen uns mit einigen mittelgroßen Gilden zusammen, um eine größere Schlachtzugsallianz zu bilden. Für Schlachtzüge in Vanilla brauchte man entweder 25 oder 40 Leute!
Art von Blizzard Entertainment
Menschen und Aufgaben managen Teil 2
Da diese Allianz etwa 350 Leute stark war, die sich auf mehrere Gilden verteilten, mussten wir natürlich Führungstreffen abhalten, um unsere nächsten Abenteuer zu planen und festzulegen. Man musste immer den Überblick behalten über Fragen wie: Wie viele Positionen haben wir am Tag X offen? Welche Klasse brauchen wir noch für Y? Wie können wir sicherstellen, dass wir eine gute Rotation haben und sich niemand zurückgesetzt fühlt?
Um sicherzustellen, dass alle, die an den Schlachtzügen teilnehmen wollten, berücksichtigt wurden, mussten all diese Aufgaben gut geplant und vorausschauend erledigt werden.
Der Schlüssel dazu war gute Kommunikation. Man musste mit der eigenen Gilde, mit anderen Gildenleitenden und natürlich mit den Mitgliedern ihrer Gilden sprechen, auch wenn diese manchmal Kritik an der Führung oder den Mitgliedern äußerten, die man dann in Betracht ziehen und ansprechen musste.
Das war zwar anstrengend, hat mich aber gelehrt, eng mit anderen Gleichgesinnten zusammenzuarbeiten und das gemeinsame Ziel zu verfolgen, „etwas Tolles zu machen“. Wir haben damals nicht so tolle Spiele gemacht, wie wir es jetzt bei YAGER tun, aber wir wollten sicherstellen, dass jeder eine tolle Zeit hatte.
World of Warcraft Screenshot (von Blizzard Entertainment)
Keine Vermutungen anstellen, Wissen teilen, respektvoll sein
Wir gehen oft davon aus, dass bestimmte Dinge allgemein bekannt sind, wenn wir mit anderen zusammenarbeiten. Das kann einfach und bequem sein, aber wir sollten nicht überrascht sein, wenn dies nicht der Fall ist. Ich möchte im Folgenden ein Beispiel dafür geben, warum es immer gut ist, Wissen zu teilen und sicherzustellen, ob alle Dinge klar und verständlich sind.
Damals, in den Tagen von World of Warcraft Vanilla, hatten wir einen Paladin der Vergeltung in unserer Schlachtzugsgruppe, eine Klassenspezialisierung, die sich auf Schaden konzentriert aber auch etwas Heilung austeilen konnten, und ja, er war ein guter Damagedealer. Wir kamen an einer Stelle nicht weiter und fragten uns, warum wir einen bestimmten Boss nicht besiegen konnten, obwohl wir eigentlich genug Heilung haben sollten.
Also haben wir uns bei unserem Paladin gemeldet und ihn gefragt: „Hey, hast du auch deine Heilung benutzt?“
Wir waren ziemlich verblüfft, als er antwortete: „Ich habe keine Heilfähigkeiten, ich bin ein DPS.“
Da wir ihn nicht vor allen anderen bloßstellen wollten, zogen wir ihn schnell zur Seite, gingen mit ihm seine Fertigkeiten durch und stellten sicher, dass er verstand, dass er, obwohl er ein DPS war, er immer noch Zugang zu einigen der Heilfähigkeiten eines Paladins hatte und das Team sich auf diese verließ. Und siehe da, als wir den gleichen Kampf noch einmal versuchten, gelang es uns, den Boss sofort zu besiegen. Obwohl unser Paladin am Ende etwas weniger Schaden anrichtete, war sein Gesamtbeitrag zum Erfolg der Gruppe dank seiner Heilfähigkeiten entscheidend.
Die Moral der Geschicht‘ war für mich die folgende: Sorgt immer dafür, dass die Weitergabe von Wissen ein wichtiger Teil eurer Führungsarbeit ist, und hört nie auf, zu lernen.
World of Warcraft screenshot (von Blizzard Entertainment)
Abschließende Worte
Wie ihr seht, können euch Fähigkeiten, die ihr vielleicht nicht direkt mit eurer Arbeit Verbindung bringt, helfen, eine bessere Führungskraft zu werden, oder ihr habt bereits Lektionen gelernt, auf die ihr später zurückgreifen könnt.
Seien es teambasierte Videospiele, die Gruppenarbeit und Koordination erfordern, oder Dinge wie Tabletop-Spiele und Rollenspiele, bei denen man Dinge lernt, die für das Sprechen in der Öffentlichkeit hilfreich sein können. Eure Hobbys und Interessen können euch prägen und euch auf eurem Karriereweg helfen.